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Tonio Schachinger

Schreibworkshop: Jedem Anfang…
Lesung: Über den Umgang mit Lob und Kritik



Tonio Schachinger

Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, studierte Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. „Nicht wie ihr“, sein erster Roman, wurde mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises ausgezeichnet und stand 2019 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Für seinen zweiten Roman, „Echtzeitalter“, erhielt er 2023 den Deutschen Buchpreis. Tonio Schachinger lebt in Wien.

Schreibworkshop: First things first oder der Sache auf den Grund gehen

Dieser Kurs folgt einer anderen Logik als die üblichen Schreibworkshops der texttage.nuernberg: Am ersten Tag (Samstag) kommen zwei Gruppen zusammen und begegnen zwei Autor*innen – Dagmar Leupold und Behzad Karim Khani. Am zweiten Tag (Sonntag) arbeiten die Gruppen getrennt weiter. Diese Gruppe vertieft die Inhalte des Vortags in kleiner Runde mit Behzad Karim Khani.

In diesem Workshop geht es nicht um die „frequently asked questions“ – Wie erzeuge ich Spannung? Wie schreibt man einen Dialog? – sondern um die „fundamentally asked questions“: Dringlichkeit als Motivation und Beweggrund. Sie ist Benzin, Motor und Vehikel. Oft Weg, manchmal Ziel. Sie führt ein Eigenleben in uns und mag es nicht, sich infrage stellen zu lassen. Nicht von uns selbst. Sie ist mächtig und oft trügt sie uns. Denn sie kann uns zwar zum Schreiben zwingen. Aber sie kann andere nicht dazu zwingen, uns zu lesen. Sich für uns zu interessieren. Sie hört in uns auf. Wir sind ihre Begrenzung. Und weil ihr das nicht gelingt, legt sie uns die Selbstgenügsamkeit nahe. Oder die Selbstveredlung, die in dem Missverständnis steckt, die Welt sei nicht so weit. 

Wir begegnen einander als Schreibende, nicht als Übende. Wer schreibt, nimmt die Sprache in den Mund und in die Hand. Sprache ist ein ramponiertes, ein missbrauchtes und ein reiches Material, arbeiten wir damit, kommen wir zwingend in Kontakt mit den darin hinterlassenen Spuren - und fügen eigene hinzu. Bevor wir aus ihr etwas formen, performt sie schon längst. Im Umgang mit ihr begegnen wir Zungenbrechern und falschen Zungen. Darüber wollen wir schreibend nachdenken.

Samstag, 12. Juli 2025, 9.30 bis 12.30 Uhr und
Sonntag, 13. Juli 2025, 9.30 bis 14 Uhr

Ort: Bildungszentrum, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg

Preis: 160 Euro, Max. 12 Plätze


Lesung

Donnerstag, 10. Juli 2025, 19 Uhr, Einlass 18.30

Festivaleröffnung: Lesung und Gespräch

Wem oder was gegenüber habe ich als Autor*in Verantwortung?

Den Figuren, der Wirklichkeit, realen Personen, oder nur der Literatur? Martina Hefter lebt als Autorin und Performerin in Leipzig und erhielt für ihren Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ den Deutschen Buchpreis 2024.

Die Festivaleröffnung wird in Deutsche Gebärdensprache gedolmetscht – gefördert durch den Verfügungsfonds Aktionsplan UN-BRK der Stadt Nürnberg.

 Preis: 15 Euro / Restkarten an der Abendkasse
Moderation: Hannah Diemer

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Echtzeitalter

[Rowohlt Verlag, Hamburg 2023]


Ein elitäres Wiener Internat, untergebracht in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft ist das Gamen, konkret: das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Nach dem Tod seines Vaters wird für ihn aus dem Hobby eine Notwendigkeit. Ohne dass jemand aus seinem Umfeld davon wüsste, ist Till mit fünfzehn eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück? Im Abschlussjahr 2020 kommt für Till, in der Schule und im Leben, alles noch einmal anders als gedacht.

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