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Charlotte Gneuß

Schreibworkshop: Das eigene Leben in Worten
Lesung: Wie wir wahrhaftig der Wirklichkeit begegnen


Charlotte Gneuß

Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte Soziale Arbeit in Dresden, Literarisches Schreiben in Leipzig und Szenisches Schreiben in Berlin. Sie veröffentlicht in Literaturmagazinen, ist Gastautorin von „ZEIT Online“, Gewinnerin des Leonhard-Frank-Stipendiums für neue Dramatik und Herausgeberin der Anthologie „Glückwunsch“, die bei Hanser Berlin erschien. Immer wieder nähert sich Gneuß schreibend der DDR, der Realität und der Utopie, in der ihre Eltern aufwuchsen und die es heute nicht mehr gibt. Ihr Debütroman „Gittersee“ stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 und wurde mit dem „aspekte“-Literaturpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2023 ausgezeichnet.

 


Schreibworkshop: „Nach einer wahren Begebenheit…“ Das eigene Leben in Worten

Wer ausgehend von den eigenen Erfahrungen einen literarischen Text schafft, gerät schnell in Entscheidungsnot. Denn: Wieviel von der eigenen Person soll sich im Text zeigen, wie gehe ich darin mit nahen Menschen um, wie wähle ich die Erinnerungen aus, die ich teile und kann ich meinen Erinnerungen eigentlich trauen? Mitunter quält einen die Scham, die Angst, die Sorge, inwiefern das eigene Leben für andere interessant sein könnte, und welche Form und welcher dramaturgische Umgang mit biografischen Stoffen überhaupt möglich ist. Im Workshop wollen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen. Teilnehmende sind gebeten, ein autofiktionales Werk ihrer Wahl oder/und (wenn vorhanden) einen eigenen autobiografischen/autofiktionalen Text (max. 10 Seiten, bitte vorab schicken) mitzubringen.

Samstag, 13. Juli 2024, 9.30 bis 12.30 Uhr und
Sonntag, 14. Juli 2024, 9.30 bis 14 Uhr

Ort: Bildungszentrum, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg

Preis: 160 Euro, maximal 12 Plätze


Sonntag, 14. Juli 2024, 15 bis 16 Uhr

Lesung: „Nichts stimmt und alles ist wahr“

Wie wir wahrhaftig der Wirklichkeit begegnen

Wer beim Schreiben nicht lügt, ist ein Schwindler. Selbst wer das eigene Leben beschreibt, muss sich auf trügerische Erinnerung verlassen. Wer Prosa schreibt, erfindet Figuren, Dialoge, Räume – in welchem Spannungsverhältnis also stehen Wirklichkeit und Textwirklichkeit?
Zitat im Titel aus: „Wenn wir schweigen, werden wir unangenehm, wenn wir reden, werden wir lächerlich“, Herta Müller

 Ort: Katharinenruine, bei sehr schlechtem Wetter im benachbarten Katharinnensaal
 Preis: 8 Euro / Restkarten an der Abendkasse
Moderation: Hannah Diemer

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Gittersee

[S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023]

Dresdner Vorort Gittersee, 1976: Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Großmutter im Haushalt, die ihrer Zeit als Blitzmädel hinterhertrauert. Karins Vater verzwei­felt an der Reparatur seines Škodas wie an der des Familienlebens, und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, und verliebt ist sie auch: in ihren Freund Paul, der gerne Künstler wäre, aber im Schacht bei der Wismut arbeitet. Als Paul zu einem Ausflug aufbricht und nicht mehr zurückkommt, stehen eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür, und Karins Welt gerät aus den Fugen.