Alice Hasters
Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin, Moderatorin und Speakerin in Berlin. Sie war unter anderem für die Tagesschau und das Jugendprogramm Funk tätig und entwickelte Social-Media-Formate für den RBB und Deutschlandfunk Nova. Mit Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast Feuer&Brot über Feminismus und Popkultur. Ihr erstes Buch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" belegte Platz 5 der Jahresbestsellerliste Sachbuch im Paperback 2020. Für ihre Bildungsarbeit zum Thema Rassismus wurde sie 2020 zur Kulturjournalistin des Jahres gewählt.
Schreibworkshop: Die eigene Stimme finden Vom inneren Impuls zur literarischen Form: Wege und Methoden
Was bewegt uns zum Schreiben? Oft ist es eine innere Stimme, ein Impuls, der nach Ausdruck sucht. Der Workshop widmet sich der Frage, welche Themen in uns arbeiten und wie wir einen eigenen Blick darauf entwickeln können. Gemeinsam untersuchen wir Möglichkeiten, persönliche Erfahrungen in literarische Texte zu übersetzen. In Schreibübungen geht es um das Erkennen der eigenen Stimme und ihre mögliche Weiterentwicklung zu längeren Texten. Der Workshop verbindet die Auseinandersetzung mit dem individuellen Ausdruck und die Beschäftigung mit literarischen Gestaltungsmitteln.
Samstag, 12. Juli 2025, 9.30 bis 12.30 Uhr und
Sonntag, 13. Juli 2025, 9.30 bis 14 Uhr
Ort: Bildungszentrum, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg
Preis: 160 Euro, maximal 12 Plätze
Freitag, 11. Juli 2025, 20 Uhr
Lesung: Behzad Karim Khani und Simone Atangana Bekono im Gespräch über Wut
Der zehnjährige Protagonist des Romans „Als wir Schwäne waren“ verprügelt einen anderen Jungen nach der Schule so brutal, dass dieser bewusstlos zu Boden geht. Die sechzehnjährige Ich-Erzählerin des Romans „Salomés Zorn“ entlädt ihren Zorn an einem Jungen so brachial, dass sie in einer Jugendstrafanstalt landet. Die Wut, die Reza in Deutschland und Salomé in den Niederlanden spüren hat ähnliche strukturelle Ursachen. Beide Bücher zeigen das Aufwachsen mitten in einer Gesellschaft, die sich ablehnend und rassistisch verhält und erzählen auf eindringliche Weise, wie stark das Gefühl des Fremdseins ein Leben dominieren kann. Die Demütigung, die sich auch auf eigene Eltern erstreckt, hinterlässt verheerende Folgen, schlägt in Wut um und sucht nach Entladung. Wie findet man seinen Platz in einer feindseligen Gesellschaft – und will man das überhaupt?
Ort: Katharinenruine, bei sehr schlechtem Wetter im benachbarten Katharinensaal
Preis: 15 Euro / Restkarten an der Abendkasse
Moderation: Andrea Kuhn (Leiterin Nuremberg International Human Rights Film Festival)
Dolmetscherin: Ulrike Seeberger

Identitätskrise
[Carl Hanser Verlag, München 2023]
Wir sind klimabewusst. Wir haben eine Erinnerungskultur. Freiheit und Frieden sind westliche Tugenden. Das erzählen wir uns über uns selbst und über die Gesellschaft, in der wir leben. Doch diese Geschichte stimmt nicht ganz, oder?
Wir kaufen in Ausbeutungsbetrieben hergestellte Kleidung, schrecken vor unserer Familiengeschichte zurück, und in unserer Gesellschaft grassieren Rechtsradikalismus und Polizeigewalt. Unsere Selbsterzählung stimmt nicht mit der Realität überein. Kein Wunder also, dass wir in einer Identitätskrise stecken.
Es ist Zeit, sich dieser Identitätskrise zu stellen und herauszufinden, wer wir wirklich sind, sagt Alice Hasters – denn nur so können sich Menschen und Gesellschaften verändern.