Zoë Jenny
Zoë Jenny wurde 1974 in Basel geboren und verbrachte Teile ihrer Kindheit in Griechenland und Tessin.
Mit ihrem Debüt wurde Zoë Jenny, erst 23-jährig, schlagartig berühmt. »Das Blütenstaubzimmer« (FVA, 1997) wurde in 27 Sprachen übersetzt und zum weltweiten Bestseller. Nach ihrem Auftritt bei den Solothurner Literaturtagen konnte sie beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt für einen Auszug aus dem Roman das 3Sat-Stipendium gewinnen. Die Frankfurter Verlagsanstalt veröffentlichte des Weiteren ihre Romane „Der Ruf des Muschelhorns“ (2000) und „Das Portrait“ (2007) sowie ihre Erzählungen „Spätestens morgen“ (2013). Zoë Jenny lebt heute in der Nähe von Wien.
Schreibworkshop: Erzählperspektiven und Machtverhältnisse Wer erzählt wem was, wie und weshalb
Die Wahl der Erzählperspektive ist eine der wichtigsten Entscheidungen, vor die wir uns zu Beginn jedes Schreibprozesses gestellt sehen. Es geht dabei nicht nur um eine ästhetische Entscheidung. In der Wahl der Erzählperspektive sehen wir uns mit Fragen nach den Machtverhältnissen konfrontiert. Wer erzählt? Und mit welcher Absicht wird da erzählt? Und wem wird etwas erzählt? Und weshalb wird es so und nicht anders erzählt?
Zu erzählen ist deswegen auch ein Akt der Selbstermächtigung. Damit kommt Verantwortung und mit ihr eine gesellschaftliche und politische Dimension. Auch darüber wollen wir im Workshop nachdenken.
Praktisch werden wir anhand von Schreibübungen mit den Möglichkeiten unterschiedlicher und auch komplexer Erzählperspektiven spielen und die Ergebnisse gemeinsam analysieren und diskutieren.
Samstag, 12. Juli 2025, 9.30 bis 12.30 Uhr und
Sonntag, 13. Juli 2025, 9.30 bis 14 Uhr
Ort: Bildungszentrum, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg
Preis: 160 Euro, maximal 12 Plätze
Samstag, 12. Juli 2025, 17.30 bis 18.30 Uhr
Lesung: Gehalt versus Unterhaltung?
Wie geht es, über Schweres leicht zu schreiben
Nach der Lesung dürfen Sie sich auf eine überraschende Performance der polnischen Künstlerin Iwona Demko freuen, die in Verbindung mit einem früheren Werk von Mithu Sanyal steht und das Krakauer Haus sowie die Buchhandlung Jakob miteinbezieht. Sind Sie neugierig geworden? Melden Sie sich für unseren texttage.nuernberg-Newsletter unter texttage.nuernberg.de an, um stets auf dem Laufenden zu bleiben!
Ort: Katharinenruine, bei sehr schlechtem Wetter im benachbarten Katharinensaal
Preis: 8 Euro / Restkarten an der Abendkasse
Moderation: Sabrina Bohl

Der verschwundene Mond
[Frankfurter Verlagsanstalt, 2022]
Als Leiter des Astronomischen Instituts von Wien dreht sich Martys Leben um die Beschäftigung mit den Weiten des Universums. Die wirkliche Welt schiebt er darüber gerne beiseite. Nach einem Kongress trifft er auf den Psychoanalytiker Steindorfer, der ihn fragt, warum der Mensch eigentlich mehr über ferne Planeten wisse als über das eigene Bewusstsein, und gibt ihm daraufhin sein Manuskript. Nachdem seine Frau Marlene nach Bali und seine Tochter Stella an den Atlantik gereist sind, findet Marty im Zimmer seiner Tochter eine Männerperücke. Wie viel weiß er wirklich über seine Frau und seine Tochter? Er erinnert sich an Steindorfer und beginnt, dessen Manuskript zu lesen, das ihn völlig verstört.