Das unendliche Gedicht

Wir schreiben miteinander auf alten Schreibmaschinen an einem unendlichen Gedicht. Jeder Beitrag beginnt mit „Stell dir vor“ und wird fortgeführt von Euren Träumen, Wünschen und Hoffnungen für ein gutes und friedvolles Leben auf der Welt.

Seinen Anfang nahm „Das unendliche Gedicht“ mit dem Ukraine-Krieg und einem damit verbundenen weiteren „Ende der Geschichte“ (Fukuyama, 1990). Es folgt der Kernfrage: Ist es (noch) möglich, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, eine gemeinsame Sprache für ein gelingendes Miteinander? So beginnen alle Verse des Gedichtes mit „Stell dir vor“ und wachsen immerfort – Auf den Wünschen, Visionen und Vorstellungen der Schreibenden. Für eine freie, faire, lebendige und friedvolle Welt von morgen.

Bisher existieren rund 400 Beiträge von Menschen zwischen 3 und 85 Jahren.

Stell dir vor,

meindein Sein

sei eine Sprache

aus Zeilen,

die aus Antwortenden

aufragend

weiterwachsen

und niemals

voneinander lassen.

Maria Trunk (*1984) ist auf Wanderschaft mit Schreibmaschine. Ihre Arbeit bezeichnet sie als „transversale Poesie.“ Dieser immanent ist die Einbindung von Menschen und die Sichtbarmachung ihrer Subjektpositionen – über die Grenzen von Ländern und Sektoren, Disziplinen und Professionen, Schichten und Generationen hinaus. Sie ist Philologin in den Fächern Japanologie, Biologie und Journalistik.

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