"Als wir Schwäne waren" – Lesung und Gespräch: Behzad Karim Khani und Simone Atangana Bekono im Gespräch über Wut
Gemeinsam mit Simone Atangana Bekono
11 Juli 2025 20.00 Uhr Uhr
Der zehnjährige Protagonist des Romans „Als wir Schwäne waren“ verprügelt einen anderen Jungen nach der Schule so brutal, dass dieser bewusstlos zu Boden geht. Die sechzehnjährige Ich-Erzählerin des Romans „Salomés Zorn“ entlädt ihren Zorn an einem Jungen so brachial, dass sie in einer Jugendstrafanstalt landet. Die Wut, die Reza in Deutschland und Salomé in den Niederlanden spüren hat ähnliche strukturelle Ursachen. Beide Bücher zeigen das Aufwachsen mitten in einer Gesellschaft, die sich ablehnend und rassistisch verhält und erzählen auf eindringliche Weise, wie stark das Gefühl des Fremdseins ein Leben dominieren kann. Die Demütigung, die sich auch auf eigene Eltern erstreckt, hinterlässt verheerende Folgen, schlägt in Wut um und sucht nach Entladung. Wie findet man seinen Platz in einer feindseligen Gesellschaft – und will man das überhaupt?
Simone Atangana Bekono wurde 1991 in Dongen, Niederlande, geboren. Sie studierte Kreatives Schreiben an der ArtEZ Universität der Künste und schloss ihr Studium dort 2016 mit einer preisgekrönten Gedichtsammlung ab. 2020 wurde sie von der Tageszeitung de Volkskrant zu einem der literarischen Talente des Jahres ernannt. „Salomés Zorn“ ist ihr erster Roman. 2022 erhielt sie für den Roman den Anton Wachterprijs für das beste Prosadebüt.
Behzad Karim Khani wurde in Teheran geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Er war noch keine zehn Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Deutschland kam und sie sich im Ruhrgebiet niederließen. Er studierte Kunstgeschichte und Medienwissenschaften an der Ruhruniversität Bochum. Seit 2003 lebt er in Berlin-Kreuzberg, wo er von 2012 bis 2022 die Lugosi-Bar betrieb. Sein Debütroman „Hund, Wolf, Schakal“ erschien 2022.

Webseite: www.stadtbibliothek.nuernberg.de
Webseite: www.bz.nuernberg.de